Bewerben will gelernt sein

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Für einige unserer Lernenden steht im Sommer der Einstieg in den Arbeitsmarkt an. Im Bewerbungscoaching unterstützen wir sie dabei – damit sich die Qualität der absolvierten Ausbildung auch in der Art und Weise der Bewerbung widerspiegelt.

 

Welche Themen gehören in einen Lebenslauf? Wozu braucht es ein Motivationsschreiben? Wie hinterlasse ich einen positiven Eindruck? Diese Fragen klären Sabine Kugler, Leiterin Aus- und Weiterbildung, und Jasmin Caviezel, HR-Verantwortliche, mit den jungen Berufsleuten in einem Workshop. «Wir mussten feststellen, dass unseren Lehrabgänger*innen zum Teil die nötige Professionalität beim Bewerben fehlt», sagt Jasmin. Das gab den Anstoss für die Entwicklung des Bewerbungscoachings, das in dieser Form bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde. «Uns ist es ein Anliegen, dass sich unsere Lernenden in einer guten Qualität und gut vorbereitet auf den Arbeitsmarkt begeben können.»
 

Beispiele aus der Praxis helfen

Jasmin weiss, wovon sie spricht. Immer wieder landen bei ihr unvollständige Motivationsschreiben, solche mit der Adresse einer anderen Kita, oder Lebensläufe mit unseriösen Bildern: von Bikini-Fotos, über Freizeit-Fotos mit Freunden bis hin zu Porträts mit Blümchenfilter ist fast alles dabei. Den Lernenden soll bewusst sein, welchen Eindruck solche Bilder hinterlassen, nicht nur in der Bewerbung, sondern auch – und das wird oft vergessen –  in den sozialen Medien. Was ich dort von mir preisgebe, egal ob in Bild- oder Textform, ist für einen zukünftigen Arbeitgeber leicht einsehbar und hat einen Einfluss darauf, wie ich wahrgenommen werde. Deshalb thematisiert das Bewerbungscoaching auch die Selbstdarstellung in den sozialen Medien und die Spannung zwischen privat und geschäftlich.
 

Selbstbewusstsein stärken

Ein anderer wichtiger Aspekt liegt in der Förderung des Selbstvertrauens. «Wir wollen das Bewusstsein der Lernenden stärken für all die Kompetenzen, die sie sich im Laufe der Ausbildung angeeignet haben», sagt Sabine. Letztlich geht es darum, diese in der Bewerbung sichtbar zu machen. Die Teilnahme am Coaching ist freiwillig. «Ich möchte gut auf die Zeit nach der Lehre vorbereitet sein und wissen, was von mir erwartet wird. Das gibt mir Sicherheit», sagt Teilnehmerin Stephanie Läubli, Lernende im Fiorino St. Gallen West.
 

Erkenntnisse «to go»

Was nehmen die Lernenden aus den gut zwei Stunden mit? «Ich bin froh, weiss ich jetzt, was in einer Bewerbung gut ankommt und was nicht», sagt Stephanie. Ihrer Kollegin, Laura Sopa, ist klar geworden, wie wichtig Qualität und Sorgfalt sind: «Es erhöht die Chancen, wenn man etwas mehr Zeit in die Bewerbung investiert, sie schön gestaltet und das eigene Interesse glaubhaft zum Ausdruck bringt.» Saskia Wieser geht mit einem kritischeren Blick auf Social-Media-Aktivitäten aus dem Bewerbungscoaching: «Ich werde zukünftig vermehrt auf meine Konten achten.»


Sarina Neuhauser

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